top of page

LEBEN AUF KREDIT - DER EARTH OVERSHOOT DAY

Was der Welterschöpfungstag bedeutet und wie wir ihn nutzen können. Gedanken und Ideen von element 8.

 

Der Earth Overshoot Day fällt heuer auf den 22. August. Der Tag, auf Deutsch auch Welterschöpfungstag, ist jener Tag, an dem wir alle Ressourcen aufgebraucht haben, die uns in diesem Jahr rechnerisch zur Verfügung stehen. Ab diesem Tag leben wir im ökologischen Defizit, also auf Pump. Die Nachfrage übersteigt das Angebot an vorhandenen Ressourcen. Die Kapazität der Erde zur Reproduktion der Ressourcen ist erschöpft.



Die Organisation Global Footprint Network berechnet den Earth Overshoot Day jedes Jahr auf Basis des ökologischen Fußabdrucks – ein Indikator für den Ressourcenverbrauch und die Auswirkungen unseres Handelns auf die Umwelt.

Der Earth Overshoot Day am heutigen Tag zeigt uns, dass wir innerhalb von knapp 8 Monaten alle Ressourcen, die die Natur in einem Jahr wiederherstellen kann, verbraucht haben. Und das obwohl wir im Vergleich zu den Vorjahren sogar Zeit gewonnen haben, aufgrund der Corona-Krise und der damit verbundenen reduzierten Wirtschaftsaktivität 2019 fand der Earth Overshoot Day nämlich bereits am 29.07. statt. Eine wirkliche Trendwende ist aber nicht zu erwarten, sondern nur ein kleiner Knick in der weiterhin negativen Entwicklungslinie.


Der Overshoot Day für Österreich fand in diesem Jahr bereits am 8. April* statt. Gerade mal das erste Quartal überstehen wir gut mit den vorhandenen Ressourcen. Die Auswirkungen für diesen übermäßigen Verbrauch spüren wir bereits, denn die Natur kommt aus dem Gleichgewicht – Dürre, Überschwemmungen, Artensterben sind nur ein paar Beispiele dafür.


Der Earth Overshoot Day zeigt uns klar auf, dass die Ressourcen auf unserem Planeten nicht unendlich verfügbar sind. Mit unserem derzeitigen globalen durchschnittlichen Verbrauch würden wir die Ressourcen von 1,6 Erden brauchen – es gibt unseren Planeten aber nur einmal.


Etwa 60 % des ökologischen Fußabdrucks der Menschheit sind kohlenstoffbasiert. Wir stoßen vielmehr Kohlendioxid aus, als Wälder und Ozeane absorbieren können. Mit dieser Lebens- und Wirtschaftsweise befeuern wir also weiter die Klimakrise.

Die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, dass es auch anders geht. Der Lock-Dow hat uns Einblicke in ein Leben gegeben, in dem Prioritäten neu gesetzt werden. Nichtsdestotrotz ist die Krise kein Modell, um dem Klimawandel erfolgreich zu begegnen, denn Corona hat uns auch Schattenseiten aufgezeigt.


„True Sustainability that allows all to thrive on earth can only be achieved by design, not disaster”

ist auf der Homepage zum Earth Overshoot Day zu lesen.


Wir brauchen deshalb neue Ideen und Mut, um nachhaltige Entwicklung zu leben. Ein Umdenken beginnt bei uns selbst. Auch wenn es vielleicht nur kleine Schritte sind. Es geht darum, sich bewusst zu machen, was wir wirklich brauchen. Nachhaltigkeit bedeutet auch, sich auf das Wesentliche zu fokussieren und für Umwelt, Gesellschaft und sich selbst zu sorgen. Dabei steht nicht Verzicht, sondern ein achtsamer Umgang mit Ressourcen im Vordergrund. Der Earth Overshoot Day kann ein guter Impuls sein, um sich der eigenen Auswirkungen wieder bewusst zu werden – privat und beruflich – und diese auch zu hinterfragen.


Wie wir alle wissen, kann jede und jeder Einzelne einen Beitrag leisten: Energie sparen, Öffis benutzen oder zu Fuß gehen, saisonale Lebensmittel kaufen, auf langlebige Produkte setzen und Abfälle vermeiden sind nur ein paar Ansätze. Aber was machen wir aktuell wirklich? Vieles falsch, zu wenig richtig.


Der heutige Earth Overshoot Day bietet einen guten Anlass, um sich zurückzulehnen, tief durchzuatmen, und sich Vorsatz zu fassen – und diese auch umzusetzen. Schließlich sind wir alle gefragt,




* Abweichungen aufgrund der Corona-Pandemie sind möglich

Weitere Informationen

https://www.overshootday.org

http://www.footprint.at

https://www.umweltbundesamt.de

54 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page